Einmal Pakistan und mehr – Reisen mit Westerwelle

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Na, das fängt ja gut an! Im Flugzeug macht sich Unruhe breit. Schon gehört? Wir landen in Lahore statt in Islamabad, um dort zu warten, ob sich der Nebel lichtet. Nicht die politische Ungewissheit, nein, der echte Nebel ist gemeint. Wohin und wann, Fragen, die den frustrierten Minister ohnehin quälen, jetzt auch noch auf einer Auslandsreise. So ganz überraschend kommt das nicht, der Nebel war gestern schon da – jetzt ist die Frage: was tun? Wir haben 20 Meter Sichtweite in Islamabad, berichtet der Pilot, das sind 780 zu wenig… Aha. So ist es, wenn man auf Sicht fliegt.
So wird die Flughafenlounge von Lahore zur Heimat für ein paar Stunden,versand schuhe, dann die Entscheidung: Wir nehmen den Bus nach Islamabad, 400 km entfernt. Zurück zum Flieger, Sachen holen, wieder in die Lounge, schlechte Witze vom déjà vu. Es erscheint der Minister und scherzt: “Wer sich durchhängen lässt, wird zurückgelassen!” Ihm sitzt wohl noch das Dreikönigstreffen in den Gliedern… Die Busse haben dann auch keinen Promi-Faktor, karg und geruchsintensiv, aber mobil. Nach einer Stunde finden sich Eskorte und Delegation irgendwo in Lahore zusammen, leider ist mittlerweile einer der Pressebusse verloren gegangen. Egal, nach drei Packungen Butterkeksen und Wasser ist die Stimmung ausgelassen.
Die Sonne durchbricht kaum die Nebelschwaden, als Guido Westerwelle an einer Tankstelle Landeskunde betreibt. Ein bunt bemalter Lastwagen wird bestaunt, toll. Nichts kann ihn mehr ärgern, nein, er will ganz cool sein, was können ihm ein paar Stunden im Bus schon anhaben. Zwei Stunden später, Pause und mehr Kekse, der Minister wird interviewt und bekundet, dass er auf diesem Weg mal was vom Land zu sehen bekommt. Alle politischen Fragen werden beantwortet, auch die nach der Öffnung der europäischen Märkte für Waren aus Pakistan, nur nicht die Fragen nach den Kontakten zu den Taliban und ihre Einbeziehung in den Prozess der Befriedung des Landes. Zu heikel vielleicht, oder zu unklar. Wohin und wann und wie, wer weiß.
Dann steigt er in die Limousinen der Botschaft und enteilt, während der Rest in den Bussen hinterherrumpelt. Wenigstens den Außenminister von Pakistan möchte man ja sehen, aber wer weiß. Die Elemente haben sich verschworen, es wird dunkel, das Anzeigeschild auf der Autobahn zeigt 140 Kilometer bis Islamabad. Der Motor des einen Busses klappert bedenklich, aber jetzt kann uns nichts mehr aufhalten: Wir platzen mitten in die Pressekonferenz der beiden Aussenminister. Es sind erst 20 Stunden seit der Abreise vergangen.